Die Linke Nordoberpfalz fordert Maßnahmen gegen rechtsextreme Präsenz im Weidener Eisstadion
Die Linke Nordoberpfalz äußert erhebliche Bedenken hinsichtlich der regelmäßigen Anwesenheit von Patrick Schröder bei den Spielen der Blue Devils Weiden im Weidener Eisstadion. Schröder ist eine bundesweit agierende Figur der rechtsextremen Szene, und seine Präsenz könnte das Ansehen des Vereins und der Stadt erheblich beeinträchtigen sowie das Sicherheitsgefühl der Zuschauerinnen und Zuschauer negativ beeinflussen.
Aktuelle Zahlen des Bundesinnenministeriums verdeutlichen die Dringlichkeit dieser Bedenken: Die Zahl der rechtsextrem motivierten Straftaten in Deutschland hat im ersten Halbjahr 2024 mit fast 10.000 registrierten Fällen einen neuen Höchststand erreicht. Dies bedeutet einen Anstieg um etwa 3.000 Fälle im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die LINKE-Bundestagsabgeordnete Petra Pau, die diese Zahlen in einer Anfrage an das Bundesinnenministerium erfragte, warnt zudem vor einer hohen Dunkelziffer.
Schröder, der 2014 wegen des Zeigens des Hitlergrußes verurteilt wurde, nahm außerdem an einem Treffen der Jugendorganisation der NPD (JN) in Eschede, Niedersachsen, teil. Bei diesem Treffen war auch die Gruppe „Elblandrevolte“ vertreten, die von Expertinnen und Experten des Kulturbüros Sachsen als eine Ortsgruppe der JN in Dresden verstanden wird. Diese Gruppe gründete sich Anfang 2024. Ein mutmaßliches Mitglied der „Elblandrevolte“ verübte im Mai einen Angriff auf den SPD-Europaabgeordneten Matthias Ecke, bei dem dieser schwer verletzt wurde.
Darüber hinaus war Schröder kürzlich an einer Demonstration im thüringischen Gera beteiligt, bei der über 300 Anhänger der rechten Szene, darunter Jürgen Elsässer und Martin Sellner, gegen das Verbot des Magazins „Compact“ unter dem Motto „Gegen die Einschränkung der Pressefreiheit“ protestierten. Diese Aktivitäten verdeutlichen seine tiefe Verankerung in der Szene.
Angesichts der steigenden Zahl rechtsextrem motivierter Straftaten und Schröders aktiver Rolle in dieser Szene sieht die Linke Nordoberpfalz durch seine Anwesenheit bei den Spielen der Blue Devils Weiden nachteilige Auswirkungen für das Ansehen des Vereins sowie eine mögliche Gefährdung für die Sicherheit und das Wohlbefinden der Zuschauerinnen und Zuschauer. Statt über illegale Videoüberwachung beim Macerata-Platz zu diskutieren, sollte sich der Stadtrat und die Stadt Weiden mit der größten Gefahr für unsere Gesellschaft auseinandersetzen und dafür sorgen, dass Nazis, die gezielt Vereine unterwandern, um junge Leute anzuwerben, keinen Platz in Weidens Sportstätten haben.
Wir fordern den Verein sowie die zuständigen Behörden auf, angemessene Maßnahmen zu ergreifen, um Schröder den Zutritt zu den Spielen zu verwehren und so ein sicheres Umfeld für alle Besucherinnen und Besucher zu gewährleisten. Wir stehen bereit, aktiv an dieser Aufgabe mitzuwirken und laden alle Beteiligten ein, sich gemeinsam für eine solche Lösung einzusetzen.
Gemeinsame Erklärung des Kreisvorstands DIE LINKE Nordoberpfalz
Dateien
- Pressemitteilung 23082024
PDF-Datei (235 KB)